Das Findbuch

Der Allgemeine Entschädigungsfonds für Opfer des Nationalsozialismus hat zur Bearbeitung der Anträge auf Vermögensentschädigung und Naturalrestitution zahlreiche Verzeichnisse und Listen von kooperierenden Institutionen erhalten. Sie ermöglichen das Auffinden von Dokumenten und Akten zu NS-Vermögensentziehungen (1938 bis 1945) sowie zu österreichischen Restitutions- und Entschädigungsmaßnahmen in der Nachkriegszeit. Diese Daten beziehen sich beispielsweise auf Arisierungsakte und Vermögensanmeldungen aus dem Bestand der NS-Vermögensverkehrsstelle. Die Vermögensanmeldungen von Jüdinnen und Juden nach dem Stand vom 27. April 1938 können über das Findbuch ebenso abgefragt werden, wie die Akten der Rückstellungskommissionen bei den Landesgerichten sowie die Rückstellungsakten der Finanzlandesdirektionen oder die Akten der Sammelstellen A und B und des Abgeltungsfonds.

Durch das Findbuch wird erstmals eine übergreifende Suche nach Personen, Unternehmen oder Adressen in mehreren Archiven und unterschiedlichen Aktenbeständen ermöglicht. Das Findbuch bietet derzeit 215238 Datensätze und soll fortlaufend erweitert werden. Dadurch stellt es eine der umfangreichsten Sammlungen von Informationen über die Vermögensentziehungen während der NS-Zeit sowie Restitutions- und Entschädigungsmaßnahmen nach 1945 auf dem Gebiet der Republik Österreich dar. Zudem bietet das Findbuch eine Suche in digitalisierten historischen Adressbüchern und Amtskalendern, wodurch Recherchen zu Wohnadressen und Firmensitzen auch ohne Registrierung ermöglicht werden.